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Die Timewaste-Challenge

Der Mensch im 21. Jahrhundert ist gedanklich und emotional ans Handy gebunden. Stress, Zeitmangel und Schlaflosigkeit sind direkte Folgen davon. Dies hat mich zur Time-waste-Challenge motiviert.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich einen Kollegen beim Mittagessen fragte: «Hast du kein schlechtes Gewissen, wenn du stundenlang Netflix schaust?» – «Nein. Hauptsache, ich habe Spass dabei», gab er mir zur Antwort. Ich fragte etwas provokant weiter: «Wie lange glaubst du, würdest du es ohne Handy aushalten?» – «Ziemlich lange», vermutete er.

Mich packte die Neugier. Das musste er mir beweisen. Wir beschlossen, zusammen Challenge durchzuführen. Nach einer Woche wurden die Verläufe und Bildschirmzeiten kontrolliert. Alles, was mit Zeitvertrieb zu tun hatte war verboten. Als zusätzliche Motivation musste der Verlierer dem anderen eine Summe Geld auszahlen. Doch wir blieben nicht lang alleine. Fast die ganze Klasse schloss sich der Challenge an.

Vier unserer wichtigen Feststellungen:

  1. Ich hörte meine Kollegen, mich selbst eingeschlossen, oft über Zeitmangel und Stress klagen. Zeit, um Geld zu verdienen, Leute zu besuchen, Hausaufgaben zu lösen oder Projekte zu realisieren, war nicht vorhanden. In dieser Woche erkannten wir, wie viel Zeit wir eigentlich hatten. Am Anfang waren viele sogar überfordert, die plötzlich freiwerdende Zeit sinnvoll auszufüllen.    
  2. Es zeigten sich «Entzugserscheinungen». Auch ertappten sich einige Kollegen und Kolleginnen dabei, aus Reflex auf Instagram zu klicken. Tief liegende Gewohnheiten, die geändert werden sollten.
  3. Die Kollegen und Kolleginnen gingen viel früher zu Bett, weil sie ihren üblichen Abendbeschäftigungen nicht nachgehen konnten. Und jeder kam am anderen Tag wieder ausgeschlafen zur Schule.
  4. Ich freute mich, zu sehen, auf welch kreative Ideen meine Klassenkameraden kamen. Beispielsweise zeigte ein Kollege beim Babysitten nicht wie üblich YouTubes, sondern las Kinderbücher vor.

Die Challenge war ein Erfolg. Ich bekam viele positive Rückmeldungen. Alle hatten erfolgreich gegen ihre Angewohnheiten gekämpft und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Auch werde ich die Klage, zu wenig Zeit zu haben, in der nächsten Zeit nicht mehr hören. Jeder weiss, wie er dem Zeitmangel abhelfen kann. Doch schlussendlich siegten die schlechten Gewohnheiten.

Ich möchte auch dich, mein lieber Freund, dazu ermutigen, mit ein paar Kollegen oder Kolleginnen in die Time-waste-Challenge einzusteigen. Auch du wirst erstaunliche Erfahrungen machen.

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