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Wenn der Lehrer mit System beleidigt

Einer meiner Lehrer hat die unwillkommene Angewohnheit, gerade bei komplizierteren Themen, Schüler unaufgefordert aufzurufen. Da er auch noch dazu neigt, Schüler, die die geforderte Aufgabe nicht lösen können, blosszustellen, darüber zu lachen, oder den Vorfall als «Worst Case» an der Leinwand zu präsentieren, ist er nicht gerade beliebt.
So auch in dieser Situation: Ich sass im Schulzimmer, und hörte der eintönig näselnden Stimme des Lehrers zu. Plötzlich schreckte ich auf, der Lehrer hatte meinen Namen genannt. Er kam auf mich zu, drückte mir eine Kreide in die Hand, und forderte mich auf, eine Aufgabe an der Wandtafel zu erklären. Ich stand auf, ging nach vorne, und versuchte, die Aufgabe zu lösen. Der Lehrer liess wieder eine seiner spontanen Blossstellungsreden vom Stapel. Damit konnte ich umgehen. Doch zu oft hatte ich meine Mitschüler darüber klagen gehört, als dass ich dies einfach so hinnehmen könnte.
Also ging ich nach der Lektion zum Lehrer, und schilderte ihm transparent unsere Lage und hinterfragte seine Motivation. Der Lehrer schwang sich zu einer Erzählung aus seiner eigenen Schulzeit auf: Sein Lehrer hätte die Schüler auf die gleiche Art und Weise behandelt. Er habe am Anfang der Stunde einem Schüler eine Kreide in die Hand gedrückt, und ihm klar gemacht, dass dieser die ganze Lektion leiten habe. Für ihn sei das eine unangenehme Erfahrung gewesen. Als es in unserem Gespräch dann um sein eigenes Verhalten ging, zeigte er kein Verständnis. Er zog einen Kollegen von mir bei, und fragte ihn, ob dem wirklich so sei. Dieser war verlegen, und stimmte mir darum nur mit indirekten Worten zu. So weit so gut.
Doch in der nächsten Lektion spöttelte er: «Dave hat es besonders gerne, wenn man ihn unaufgefordert drannimmt.» Ich traute meinen Ohren nicht. In Anwesenheit der ganze Klasse gab er auf unser Gespräch auf spöttische Weise wieder. Am liebsten hätte ich nach der Stunde noch ein ernstes Wörtchen mit ihm gesprochen, liess es dann aber sein.

Habe ich etwas falsch gemacht? Und was ist nun angebracht? Soll ich schweigen und Gras darüber wachsen lassen? Oder ihn nochmals darauf ansprechen?
An diesem Punkt stand ich wirklich an. 
Deshalb haben Alex und ich verschiedene Personen angeschrieben, und sie um Rat gefragt. Diese Vorschläge werden wir in einem der nächsten Artikel veröffentlichen.

2 Comments

  1. Andrea Depner

    Hallo,
    ich bin auf der Suche nach kurzen,
    fundierten knackigen Impulsen
    für Jungs ab 14 Jahren.
    Ich möchte zusammen mit meinem
    Sohn eine Gruppe starten,inder
    wir gemeinsam mehr über Jesus lernen.
    Habt ihr vielleicht eine Idee,welche
    Links da für uns hilfreich sein könnten?

    • Alex Schild

      Liebe Andrea

      Zuerst einmal Danke für deine Frage. Schön, dass du das Anliegen hast, mit deinem Sohn eine solche Gruppe zu gründen.

      Für solche Zusammenkünfte darfst du gerne Material von unserem Blog verwenden. Eine Idee wäre zum Beispiel, gemeinsam über einen unserer Artikel und darin beschriebene Situationen zu sprechen.
      Darüber hinaus kann ich es empfehlen, zusammen ein Buch zu lesen, und es gemeinsam zu besprechen. Yes you can wäre zum Beispiel empfehlenswert.

      Mehr über Jesus erfahren kannst du am besten in der Bibel. Dazu kann ich dir das Anleite- und Erklärbuch «Tiefer Graben» empfehlen. In diesem Buch werden verschiedene Werkzeuge zum besseren Verstehen und Einordnen der Bibel gezeigt.

      Darüber hinaus kann ich josia.org empfehlen. Dort kannst du weitere Ressourcen und Blogartikel finden, die speziell an junge Leute gerichtet sind.

      Liebe Grüsse, Alex

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