Die Gesellschaft schreibt uns vor, dass unsere (Frei)zeit uns gehört, und wir nach der Schule das tun sollen, was uns am meisten Spass macht. So auch an Ostern. Früher, als Kinder, jagten wir im Garten nach Ostereiern und Schokoladenhasen. Mit zunehmendem Alter fällt das Suchen weg – die Schokolade wird schon von Anfang an neben der Play Station platziert. Im Vordergrund steht der schnelle Konsum ohne Anstrengung – sowohl bei den Ostereiern als auch bei den Inhalten, die wir täglich konsumieren. Und natürlich auch bei den Arbeiten, vor denen wir uns drücken. Dieser, wie wir meinen, falschen Definition von Freizeit und Spass, wollten wir uns entgegenstellen: Wir verbrachten die Ostertage ohne technische Geräte. Wir wollten uns bewusst machen, dass es auch ohne Ablenkung geht. Mehr Gespräche, mehr Kontaktpflege, mehr Natur, mehr Sport, mehr lesen … Die Jugendzeit ist einzigartig, aber man kann sich sehr leicht Unzufriedenheit und Faulheit angewöhnen.
Kürzlich fragte uns ein Mann während einem Gespräch über unseren Blog, weshalb wir all diese Arbeit auf uns nehmen. Unsere Antwort: Weil wir das «Bessere» gesehen haben. Nämlich die Befriedigung durch sinn-volle Arbeit, die einem im Vergleich zu einem Game auf die lange Sicht etwas zurückgibt.
Wir kennen die andere Seite. Auch wir kämpfen immer wieder mit dem «Time wasten». Doch wir sind überzeugt davon, dass es arrogant ist, zu behaupten, dass die eigenen Begabungen nicht wichtig sind und wir darum unsere Zeit und Begabungen nur dann einsetzen, wenn es uns passt.
Die Sünde der Faulheit ist ein verheerender Angriff auf die Absicht, die Gott bei der Schaffung der Menschheit verfolgte. Wir glauben nicht, dass Gott uns geschaffen hat, damit wir einfach «nichts» tun! Gott wird dies nicht segnen. Darum fühlen wir uns im Gegensatz zu sinnvollen Arbeiten auch keine Genugtuung. Auch sehen wir ganz konkret andere Auswirkungen vom «Time wasten»: In dieser Zeit haben wir keinen Kontakt mit anderen Menschen, unsere Motivation wird verlagert, die Kommunikation ist auf dem Tiefpunkt angelangt, Enthusiasmus ist schon lange nicht mehr bei sinnvollen Projekten, sondern nur noch bei Games und Social Media vorhanden. Investieren in die Gemeinde? Fehlanzeige! Man ist übermüdet und frustriert. Eine genervte Mutter poltert an die Zimmertür. Der Abfallsack hätte schon gestern vor die Haustür gebracht werden müssen. Dem entsprechend ist die Stimmung angespannt…
Eigentlich sollte man doch glücklich sein! Das redet man sich beim «Time wasten» zumindest ein. Doch mal ehrlich: stimmt das wirklich? Geht es einem danach wirklich besser? Vermutlich kannst du das wie wir aus eigener Erfahrung abstreiten. Die Faulheit ist eine Lüge. Sie verspricht Freude und Zufriedenheit … aber hält ihr Versprechen nicht.
Als wir realisierten, dass unsere Zeit nicht uns gehört, waren wir motiviert, uns dem «Time-wasten» zu stellen. Zuerst dachten wir: «Wir müssen nur aufhören wollen, dann geht das schon.» Doch wir kamen zum Schluss, dass diese Strategie zumindest für uns keine Hände und Füsse hat. Es braucht mehr als nur das Wollen. Die Willenskraft von uns ist im Vergleich zu dem Grossen Sog der Ablenkung, der schnellen Befriedigung, und dem kurzfristigen Spass, endlich. Unsere Erfahrungen zeigten: um mit dem «Time wasten» aufzuhören, muss man es mit etwas Besserem ersetzen.
Und Achtung: Das Bessere ist nicht immer das, was zu Beginn als am einfachsten erscheint. Man findet nie Erfüllung in der Lüge, dass man dabei glücklich wird.
Doch die gute Nachricht: Jesus kehrt den Fluch der Sünde um. Der Fluch der Sünde hat nicht das letzte Wort in unserem Leben. Durch seine Kraft können wir das «Time wasten» überwinden. Und durch seinen Tod werden uns alle unsere Sünden, einschliesslich die des «Time wasten», vergeben. Dies feierten wir letztes Wochenende.
Zum Schluss noch eine Bemerkung: Wir sind nicht per se gegen digitale Geräte. Doch wir glauben, dass etwas nicht im Gleichgewicht ist, wenn sie uns rund um die Uhr in Beschlag nehmen und beeinflussen.