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Rat ist gefragt: Susanna Arn über zu viel Onlinezeit

Dieser Artikel wurde von Susanna Arn verfasst. Susanna ist verheiratet, Mutter von vier Kindern und lebt in der Schweiz. Sie bloggt regelmässig unter muetterausgnade.com, wo sie biblischen Rat für Mütter weitergibt. Wir haben sie um Rat gefragt, welche Massnahmen sie gegen zu viel Bildschirmzeit vorschlägt. Hier ihre Antwort:

In der heutigen Zeit ist es unumgänglich, sich Gedanken darüber zu machen, wie man mit all den Möglichkeiten und Informationen, die uns das Internet durch verschiedene Plattformen und Apps bietet, umzugehen. Legen wir nicht einen bestimmten Umgang damit fest, werden YouTube, Instagram, WhatsApp & Co. uns früher oder später fest im Griff haben. Ein falscher Internetkonsum kann weitgehende Folgen haben und sich auf unsere Produktivität, unseren Fleiss, unsere Konzentrationsfähigkeit, das psychisches Wohlbefinden und unser Sozialverhalten niederschlagen. Und: es ist Sünde!

Die grosse Frage bei diesem Thema ist immer: Wer bestimmt wen? Das Internet dich oder du das Internet? Wenn Apps, Kanäle oder Serien unsere Gewohnheiten bestimmen und deinen Zeitvertreib ausmachen, ist das Internet für dich zu einem Götzen geworden, dem du dienst. In Matthäus 6,24 steht: Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ein anderer Vers, der ebenfalls einen schlechten Umgang mit dem Internet korrigiert, ist 1. Johannes 2,15-17: Liebt nicht die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern ist von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Begierde; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.

Wie schaffen wir es also, die hilfreichen und nützlichen Möglichkeiten, die uns das Internet bietet, zu nutzen, ohne davon beherrscht zu werden? Und was tun wir, wenn uns das Internet und seine Möglichkeiten bereits bestimmen und wir immer und immer wieder versuchen, mit dem Zeitvergeuden aufzuhören, nur, um uns am nächsten Tag wieder in den gleichen Verhaltensmustern wiederzufinden? Die Bildschirmzeit zu beschränken, ist eine Massnahme dagegen, die sicherlich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet beitragen kann. Die Bibel gibt uns allerdings noch ein paar weitere Prinzipien und Anweisungen mit auf den Weg, die da ansetzten, wo dieses Problem seinen Ursprung nimmt. Nämlich in unserem sündhaften Herzen, das lieber anderen Dingen dient als Gott und das sehr einfach auf die weltlichen Begierden reinfällt.

  • Hinterfrage den Zweck

In 1. Korinther 10,31 steht: Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes! Wenn sogar das Essen zur Ehre Gottes sein soll, dann soll auch unser mentales «Essen» zur Ehre Gottes sein. Wir sollen darauf achten, was und wie häufig wir im Internet konsumieren, welche Apps wir wie verwenden und was wir uns vor Augen führen. Ansonsten verschwenden wir wertvolle Zeit, die Gott uns gegeben hat oder tun Dinge, die nicht zu seiner Ehre sind. Wenn wir uns also ins Internet begeben, YouTube oder andere Anbieter nutzen, dann sollte das grösstenteils den höheren Zweck verfolgen, Gott damit zu ehren, sprich für die Dinge genutzt werden, die er von uns möchte. Bevor du also das nächste Mal YouTube aufrufst oder durch Instagram swipest, frag dich: Hilft das mir dabei, die Rolle, die mir Gott als Schüler, Student, Freund, Tochter oder Sohn gegeben hat, zu Gottes Ehre zu leben? Dieses Mindset hilft, unser Verhalten zu hinterfragen und anhand von Gottes Standard zu überprüfen.

  • Wähle deine Wissensquellen sorgfältig

Noch nie war es so einfach, an Wissen zu kommen, und gleichzeitig wurden wir noch nie mit so vielen Informationen bombardiert, wie heutzutage. Uns werden auf YouTube, Instagram und Co. unzählige Dinge vorgeschlagen, die uns brennend interessieren, wir unbedingt wissen müssen, zum Teil sogar noch wissenswert erscheinen und die wir auf keinen Fall nicht verpassen dürfen. Das meiste davon vermittelt uns zwar Wissen, macht uns jedoch aus Sicht der Bibel keinesfalls weiser. In Sprüche 1,5 (dem Buch der Weisheit) steht: Wer weise ist, der hört darauf und vermehrt seine Kenntnisse, und wer verständig ist, eignet sich weise Lebensführung an. Obwohl es unendlichen Scroll- und Surfnachschub gibt, eignen wir uns seit dem Bestehen des Internets immer weniger Informationen an, die aussagekräftig sind und die uns nützliches oder sinnvolles Wissen vermitteln. Sich bewusst Gedanken darüber zu machen, was überhaupt wissenswert ist, und sehr wählerisch in den Ressourcen zu sein, in denen wir uns unser Wissen aneignen, sind in unserer heutigen Zeit mit dieser massiven Informationsflut unumgänglich. Wir müssen den Mut haben, auch Dinge «zu verpassen», damit wir Zeit haben, uns mit guten Wissensquellen zu beschäftigen. Das Internet birgt einige gute Wissensquellen, doch auf dem Weg diese zu finden und herauszufiltern, begegnet uns auch ganz viel Schrott, der uns ablenkt und unsere Zeit wegfrisst. Die teils jahrelangen Recherchen und das Schreiben, die ein Buch erfordert im Vergleich zu einem Instagram Post, der innerhalb von paar Minuten verfasst und veröffentlicht wurde, sagt z.B. einiges über die Qualität einer Ressource aus. Und so bin ich überzeugt, dass auch heute noch Bücher unser Hauptquellen für unser Wissen sein sollen. Dabei ist die beste, immer wahre und nützlichste Wissensquelle eines Gläubigen immer noch Gottes Wort. In 2. Timotheus 3,16 steht: Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit. Darum, bevor du dich von YouTube oder Instagram weiterbilden lässt, hast du die Bibel zu diesen Fragen, die dich beschäftigen, schon durchforscht?

  • Nimm Hilfe in Anspruch

Bereitet einem der Umgang mit bestimmten Online-Inhalten Schwierigkeiten, behalten die meisten ihre Probleme für sich. Doch Gott fordert uns auf, gemeinsam durchs Leben zu gehen und einander zu ermutigen und zu ermahnen, damit wir ein Leben zur Ehre Gottes leben. In 1.Thessalonicher 5,11 steht: Darum ermahnt einander und erbaut einer den anderen! Wenn du also Schwierigkeiten hast, vertrau dich jemanden an. Die Wahrscheinlichkeit, dass andere das gleiche Problem haben, ist gross. Bitte andere, für dich zu beten, dich mit dir zu treffen und immer wieder nachzufragen, wie es dir damit geht. Allein schon, dass du dann eine Antwort schuldig bist und dich einer anderen Person gegenüber verantworten musst, hilft dir dabei, disziplinierter in deinem Internetverhalten zu sein. Als junge Person kannst du auch deine Eltern fragen, ob sie dir dabei helfen und dich erinnern, wenn dein Konsum ungesund wird. Suche auch die Gegenwart und Schutz deiner Familie und mach dein Schlafzimmer zu einer laptop- oder handyfreien Zone, indem du beispielsweise nur im Wohnzimmer an deinem Laptop arbeitetest. Du wirst sehen, dass du gewisse Dinge gar nicht mehr anklicken möchtest, einfach nur, weil andere Menschen anwesend sind.

  • Ersetze das Zeitvergeuden mit einer guten Gewohnheit

Wenn wir schlechte Gewohnheiten loswerden wollen, müssen wir diese unbedingt mit einer guten Gewohnheit ersetzen, den ansonsten begeben wir uns in ein Vakuum und müssen uns nicht verwundern, wenn wir wieder in alte Gewohnheiten zurückfallen. Die verbleibende Zeit, die ohne YouTube plötzlich zur Verfügung steht, muss ja gefüllt und die Gewohnheit, wie die Freizeit zu verbringen, muss ersetzt werden. Das ist ein essenzielles Prinzip aus der Bibel, wie ganz generell mit sündhaftem Verhalten umgegangen werden soll. Paulus schreibt dreimal darüber in Epheser 4, Kolosser 3 und Galater 5. In Epheser 4,22-24 steht: Dass ihr, was den früheren Lebenswandel angeht, den alten Menschen abgelegt habt, der sich durch die betrügerischen Begierden zugrunde richtet, dagegen erneuert werdet in dem Geist eurer Gesinnung und den neuen Menschen angezogen habt, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit. Genauso wie Lüge mit Wahrheit, Zorn mit Vergebung und Liebe ersetzt werden soll (Epheser 4) soll falscher Internetkonsum mit besseren Beschäftigungen ersetzt werden und die Zeit, die sonst im Internet oder am Handy verbracht wird, mit anderem gefüllt werden. Dabei hilft es, sich Ziele zu setzen, und sich zu fragen: Was möchte ich in einem Monat, einem Jahr oder fünf Jahren erreicht haben? Mach dir eine Liste von Büchern, die du im kommenden Jahr unbedingt gelesen haben möchtest. Das Gleiche gilt auch bei Erlebnissen. Du könntest eine Bucket List erstellen. Hilfreich dabei ist, wenn man diese Ziele mit anderen teilt und sich in die Gesellschaft von anderen begibt. Darum gehe, anstatt allein in deinem Zimmer zu versauern, mal wieder in die Jugendstunde, besuche einen Freund, organisiere einen Spielabend oder geh nach draussen und betreibe Sport. Die Ideen, wie du deine Zeit besser füllen kannst, sind endlos und du hast bestimmt auch deine eigenen. Du bist jung und dir stehen so viele Möglichkeiten offen (nicht nur im Internet.) Darum: mache etwas aus deinem Leben!

  • Du schaffst das!

Wenn du an Jesus glaubst und sein Angebot der Gnade für dich in Anspruch genommen hast, kann ich dir mit grosser Gewissheit sagen, dass du den Kampf gegen die Abhängigkeit, die das Internet mit sich bringen kann, gewinnen kannst. Du wurdest sogar befähigt dazu, weil du seit deiner Wiedergeburt eine neue Schöpfung bist und nicht mehr der Sünde versklavt sein musst. In Römer 6,22 steht: Jetzt aber, da ihr von der Sünde frei und Gott dienstbar geworden seid, habt ihr als eure Frucht die Heiligung, als Ende aber das ewige Leben. Ist das nicht eine grossartige Nachricht? Durch Gottes Geist, der seit deiner Errettung in dir lebt, kannst du selbstbeherrscht sein (Galater 5, 22) und bist befähigt, nein zu sündhaftem Verhalten zu sagen. Du hast jederzeit die Wahl. Nur weil du jung bist, bedeutet das nicht, dass du dich wie viele andere in deinem Alter vom Gamen, YouTube, Instagram oder anderem versklaven lassen musst. Auch hast du die Wahl und die Fähigkeit, einen gesunden Umgang mit dem Internet zu haben. Wie Paulus dem jungen Timotheus in 1.Timotheus 4,12 sagt, kannst auch du einen vorbildlichen Lebenswandel haben: Niemand verachte deine Jugend, vielmehr sei ein Vorbild der Gläubigen im Wort, im Wandel, in Liebe, im Glauben, in Keuschheit! Darum kämpfe den guten Kampf des Glaubens und vergiss dabei auch nicht deine Waffenrüstung anzuziehen (lies Epheser 6,11-16). Denn dein Kampf ist ernst. Doch mit Gottes Hilfe und seiner Gnade wirst du ihn gewinnen. Ganz bestimmt!

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