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Weshalb ich meine Musikgewohnheiten überdacht habe

Gestern Abend ging ich so richtig mit der Musik mit. Das soeben entdeckte Lied hatte voll meinen Geschmack getroffen. Ich versuchte, mit dem Sänger mitzuhalten (ein aussichtsloses Unterfangen). Glücklicherweise ging mein kläglicher Versuch, mitzusingen, im dröhnenden Bass meiner Box unter. Während ich mich zurücklehnte und die Augen schloss, vergass ich alle meine Sorgen. Auch verlor ich keinen Gedanken darüber, was der Sänger gerade zum Besten gab. Diese Blauäugigkeit wurde mir am folgenden Tag vor Augen geführt. 

Während ich meine noch nicht ganz sitzende Zusammenfassung für die Prüfung in der nächsten Lektion durchsah, pfiff ich gedankenverloren eine Melodie vor mich hin. Plötzlich stand eine Mitschülerin vor mir. Irritiert sagte sie „Das ist aber eine nicht ganz christliche Melodie, oder?“ Da ich mich nicht mehr an den Song erinnerte, aus dem die Melodie stammte, erkundigte ich mich danach. „Unholy“, bekam ich triumphierend zur Antwort. Das Lied, das ich am vorigen Abend gehört hatte.

Als ich zuhause den Text googelte, las ich, dass der Song von einem Ehemann handelt, der seine Frau betrügt und seine Kinder zuhause zurücklässt, um sich in einem Stripclub zu vergnügen.

Diese Begebenheit brachte mich dazu, meine Musikgewohnheiten zu überdenken. Dabei machte ich mir folgende Gedanken: 

  • Bei der Liedauswahl geht es nicht darum, gesetzlich zu sein und zum Beispiel kategorisch einen Musikstil zu verbannen. Dies heisst jedoch nicht, dass man nicht mal auf ein Lied verzichten kann, weil dessen Inhalt klar das Gegenteil von Gottes Wort predigt. Denn beim Boykottieren von bestimmten Liedern geht es nicht darum, dadurch ein besserer Christ zu werden. Ich verbanne ein Lied aus meiner Playlist, weil ein Christ aus Dankbarkeit für die erhaltene Gnade versucht, Jesus zu gefallen. Weil Jesus mich rein gemacht hat, passen gewisse Inhalte nicht mehr dazu.
  • Stelle dir bei der Auswahl von deinen Liedern folgende Fragen: Bringt diese Musik mich näher zu Gott oder weiter weg? Würde ich dieses Lied auch im Beisein von meinem Pastor hören? Und wäre es vertretbar, dass ich ein Buch lesen oder einen Film schauen würde, der die gleiche Message wie diesen Song beinhaltet? Wenn du diese Fragen mit Nein beantworten musst, solltest du es nochmal überdenken, ob du dieses Lied wirklich in deine Lieblingssongs aufnehmen solltest. Jesus ruft uns auf, radikal zu sein. Und auch wenn es schmerzt, sein Lieblingslied aus der Playlist zu löschen, weil es einen schlechten Inhalt in sich birgt: Wenn du Jesus nachfolgen möchtest, höre keine Musik, die dich davon abbringt oder dir Dinge vermittelt, die dich daran hindern, ihn mit ganzen Herzen nachzufolgen.
  • Wenn man Musik mit schlechten Texten abspielt, lassen sich interessante Reaktionen bei kleinen Kindern beobachten. Solche Texte beinhalten Gefühle und Stimmungen, die oft sündige Reaktionen in ihnen hervorrufen. Auch wenn wir bei uns keinen solchen Effekt bemerken, sollten wir die Wirkung von Text, der mit Musik unterlegt noch einprägsamer und eingängiger wird, nicht unterschätzen. Worte sind niemals leer.
  • Es gibt auch Alternativen. Neben dem omnipräsenten Worship (da kann ich Sovereign Grace Music empfehlen) hat sich auch die christliche Musik in unterschiedliche Richtungen entwickelt. So sorgen beispielsweise die O’Bros und Copain für gute Musik im Pop/Hip-Hop Bereich, Realtalk Records oder Pray verbreiten die gute Nachricht in Form von Rap-Lines.

 

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